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öffentlich


Einwohnerfragestunde



Sachvortrag:
 
Herr Bleis weist auf die Geschäftsordnung §7 Einwohnerfragestunde, Abs. (3) und (4) hin.
 
Einwohner-/in 1 berichtet zum geplanten Windpark und merkt an, dass die Windräder zur neusten Bauart gehören und somit eine Höhe von 250 bis 286 Meter haben werden. Die Höhe eines Windrades ist 7,5mal so hoch, wie der Kirchturm von Schönhausen mit 34 Metern. In keinem Winkel von Schönhausen wären diese Windräder nicht sichtbar und werden ständig präsent sein. Keiner möchte zwischen 3 Windparks (Arneburg, Fischbeck, Schönhausen) wohnen und dies wird sich dementsprechend auf die Preise der Grundstücke und Immobilien auswirken. 
 
Des Weiteren erfordert es entsprechende Gründungen einen Windpark in einem Niederungsgebiet zu errichten. Jedes dieser Windräder hat ein Flächenfundament und ein Tiefenfundament. Hierbei handelt es sich um Pfahlfundamente, die 30 Meter in die Tiefe reichen und nicht wieder entfernt werden. Diese Pfahlfundamente durchstoßen im Niederungsgebiet mehrere wasserführende und wasserstauende Schichten, sodass das gesamte Gebiet trockenfallen kann. In der Vergangenheit wurden deshalb mehrere solcher Projekte, wie Kiesabbau, Trinkwasser und ICE-Strecke abgelehnt.
 
Die Stadtwerke Havelberg können den erzeugten Strom nur dann selbst nutzen und vermarkten, wenn ein eigenes Umspannwerk in der Nähe des Windparks errichtet wird. Dies sollte ebenso bedacht werden, wie Natur und Umweltschutz.
 
Einwohner-/in 2 informiert über die Gründung der Bürgerinitiative am 10. November 2023, um zu verhindern, dass dieser gigantische Windpark nicht geplant und nicht gebaut wird. Diesbezüglich wurde eine Ausarbeitung mit den Beweggründen verfasst und ein Anschreiben an die Regionale Planungsgemeinschaft Altmark sowie an den Landrat bereits am 29. November 2023 übergeben. Ebenfalls erhielt dies auch die Verbandsbürgermeisterin in der gestrigen Verbandgemeinderatssitzung und nun auch der stellv. Bürgermeister der Gemeinde Schönhausen (Elbe).
 
Des Weiteren wurden zu der Ausarbeitung die Bürger befragt und es haben innerhalb von 10 Tagen 730 Bürger unterschrieben, welche die Bürgerinitiative unterstützen. Dies sind ca. 80% aller Befragten. Da die Gemeinderatsmitglieder Vertreter unserer Gemeinde sind, wird um Kenntnisnahme gebeten. Die Mehrheit der Bevölkerung haben große Bedenken zum geplanten Windpark.
 
Einwohner-/in 2 überreicht den offenen Brief, die Ausarbeitung und die Unterschriftenlisten an den stellv. Bürgermeister.
 
Einwohner-/in 3 merkt an, dass es sich bis jetzt nur um ein Suchgebiet für eine Windparkanlage handelt und noch nichts beschlossen ist. Wir lehnen diesen Windpark grundsätzlich ab, obwohl wir selbst als Landbesitzer betroffen sind. Die Einladung zur Versammlung in Havelberg wurde wahrgenommen. Die Planer und Stadtwerke Havelberg sind in der ersten Planungsphase, wo mit den Eigentümern Kontakt aufgenommen wird. Erst dann würde die zweite Phase der Plankommission folgen, bevor erste Untersuchungen stattfinden werden. Demensprechend ist in jeglicher Richtung noch alles machbar, da die Planung sich noch in der ersten Phase befindet. Es steht überhaupt noch nichts fest und dies sollte bedacht werden.
 
Einwohner-/in 4 spricht aus eigener beruflicher Erfahrung an, dass man durch den Infraschall der Windräder nicht zur Ruhe kommt. Mit Diskussionen über Photovoltaikanlagen hat es angefangen, nun wird über Windräder gesprochen. Wo fängt man an und wo hört man auf? Was soll noch alles kommen? Ein kompletter Rückbau der Windkraftanlagen wird nicht erfolgen und auch nicht funktionieren.
Herr Bauch merkt als ältestes Gemeinderatsmitglied an, dass er in den letzten 50 Jahren mehrere gesellschaftliche Umbrüche miterlebt, teilweise mitgestaltet hat und immer ohne juristische Zankerei abgelaufen ist. Was passiert, wenn die Turnhalle in 3 Jahren geschlossen werden muss? Wie soll unser Leben weiter gestaltet werden? Schließlich geht es hier um mittelprächtige Summen.
 
Herr Bauch schlägt vor, das Für und Wider in einem kleineren Kreis abzuwägen und zu diskutieren. Ebenso sollte ein neutraler Rat von Personen eingeholt werden, die schon damit leben, oder so etwas gebaut haben.
 
Einwohner-/in 5 spricht an, dass die regionale Planungsgemeinschaft entscheidet, ob überhaupt ein Windpark entstehen wird. Die Äußerung der Bürger sei wichtig, um anderen Kräften nicht unnötig Vorschub zu leisten.
 
Einwohner-/in 5 macht Erklärung zum Niedermoor, dem Handel an der Strombörse und zum Vogelschlag. Wenn die Bürger sich einig sind, könnte jede Gemeinde für sich eigene Energie in Form eines Windrades und Biogasanlage erzeugen. Dies wäre in einfachste Variante.
Einwohner-/in 4 meint, dass nur ausgewählte Betriebe davon profitieren werden. Dies ist eine Lobbyarbeit und mehr nicht.
 
Einwohner-/in 2 fügt hinzu, dass andere Einnahmen wegfallen werden und die Lebensqualität in unserem Ort sinken wird. Die Aufgabe des Gemeinderates besteht darin, die Lebensqualität im Ort hoch zu halten, sodass die Bürger sich wohl fühlen, hierbleiben und junge Familien hierherziehen werden. Was haben wir davon, wenn hier anschließend keine mehr wohnen will? Wer zahlt dann noch Steuern? Welche Einnahmen hat die Gemeinde dann noch? Nach 20 Jahren wird die Feldmark ruiniert sein, wenn das Wasser wegfällt und der Wald stirbt. Die Meinungsbildung der Leute ist wichtig und sollte vertreten und gezeigt werden, da es jeden hier betreffen wird.
 
Herr Bleis möchte wissen, ob dies im kleinen Kreis diskutiert werden soll?
 
Einwohner-/in 2 spricht an, dass sich der Gemeinderat entweder dafür, oder dagegen positionieren kann.  
 
Herr Bleis meint, dass trotz dessen untereinander Argumente ausgetauscht werden können.
 
Einwohner-/in 1 ergänzt, dass die Stadtwerke Havelberg versuchen die Gemeinden damit zu ködern, dass 0,3 Cent pro kWh ermäßigt werden, jedoch nur für Kunden der Stadtwerke Havelberg. Was nutzt das, wenn die Netzentgelte und Grundabgaben gleichzeitig steigen? Man bezahlt mehr als vorher, obwohl der Strom billiger geworden ist. Solche Aussagen sind einfach nicht relevant.
 
Einwohner-/in 3 weist darauf hin, dass jedes Gemeinderatsmitglied im Vorfeld einige Argumente erhalten hat, die zusammengestellt worden sind. Diese sollen zum Nachdenken anregen.
 
Herr Witt meint, dass der Wille des Bürgers berücksichtigt werden sollte. Diese 80% der Befragten sind eine Meinungsgrundlage und damit sollte vernünftig umgegangen werden. Man sollte miteinander reden und die Argumente abwiegen.
 
Herr Witt informiert, dass er als Mitglied der Planungskommission in Salzwedel, vom Kreis aus mit abstimmt, wenn die Abwägung erfolgt. Diese wird im Jahr 2025 vielleicht eingereicht und im Jahr 2026 diskutiert. Tausende Einwendungen werden von jeder Maßnahme in den Landesentwicklungsplan eingegeben, die dann einzeln abzuwägen sind.
 
Herr Witt ist der Meinung, dass Windräder nach Leistungen eingeschätzt werden sollten, sodass bei bestehenden Windrädern, wie z.B. in Arneburg die Leistungen erhöht werden. Somit bräuchten woanders keine Windräder neu gebaut werden. Ebenso könnte man bei bestehenden Standorten nochmals 2-3 Windräder einfach dazustellen. Wir müssen unsere Natur, die wir hier haben nicht auch noch in Mitleidenschaft ziehen.
 
Herr Witt wird diese Meinung im Gemeinderat vertreten und würde sich wünschen, dass jeder hier eine Meinung dazu hat und die Bevölkerung mitgenommen wird. Man sollte nicht nur das Individuelle sehen.
 
Herr Gehrke bekommt den persönlichen Eindruck, dass es schon feststeht, dass der Gemeinderat von Schönhausen sich für ein Windkraftgebiet ausspricht und demzufolge vorverurteilt wird.
 
Herr Gehrke würde sich den Vorschlag von Herrn Bauch anschließen, sodass in einem Gremium mit einem überschaubaren Teilnehmerkreis diese Probleme in jeglicher Sicht vernünftig ausdiskutiert werden. Es kann nicht sein, dass derjenige Recht hat, der hier am lautesten agiert. Der Gemeinderat wird nicht mit Biegen und Brechen einen Windpark bauen wollen und nimmt jegliche Argumente zur Kenntnis.
Einwoner-/in 3 berichtet, dass sie selbst nach Schönhausen zurückgezogen sind, weil Schönhausen ein absolut attraktiver Ort ist. Positiv ist auch, dass viele junge Menschen hier leben und auch wieder zurückkommen, weil dieser Ort und die Umgebung attraktiv sind. Damit dies so bleibt, stehen wir hier und für die Lebensqualität in der Gemeinde.
 
Herr Bleis bedankt sich bei allen Einwohnern und weist darauf hin, dass die begrenzten 30 Minuten für die Fragestunde vorbei sind.
 

 
 



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Tel.: 039323 840-0
E-Mail: amt@elbe-havel-land.de
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